Unser Fasanenhof — von heute bis zu seinen Anfängen
Folgen Sie uns und tauchen Sie ein in die Geschichte unseres Stadtteils von der Gegenwart bis zu seinen ersten Erwähnungen. Wenn Sie seine Geschichte von früher bis heute lesen möchten, fangen Sie einfach vom Seitenende her an zu lesen.
Seine Gegenwart (heute bis 2014) | Sein Aufblühen (2013 bis 2001) | Seine erste Einwohnergeneration (2000 bis 1969) | Seine Entstehung als Wohngebiet (1968 bis 1959) | Seine Anfänge (1959 bis 1730)
Seine Gegenwart (heute bis 2014)
Dezember 2021: Die Stadtbahnlinie U6 wird über die Autobahn A8 zum Flughafen und zur Messe verlängert.
2017: In Folge der Flüchtlingskrise kommen auch auf den Fasanenhof Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, Iran und vielen weiteren Staaten. Die Stadt stellte dafür die Pavillions der Fasanenhofschule und vier Systembauten am Ehrlichweg zur Verfügung. Bald engagierten sich Fasanenhofer:innen in einem Freundeskreis, um die Menschen bei der Integration zu unterstützen.
November 2016: in einer Bürgerempfehlung sprechen sich Bürgerinnen und Bürger für ein Gesamtkonzept des Fasanenhofs aus. Die Bürgerempfehlung wurde im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur geplanten Nachverdichtung im Quartier Ehrlichweg erarbeitet. Die erste Informationsveranstaltung von Stadt- und Wohnungsbaugenossenschaften dazu fand am 13. Oktober 2015 statt.
6. März 2015: Eröffnung des Bürgertreff am Europaplatz 26A. Der Bürgertreff steht Vereinen für ihre Sitzungen zur Verfügung. Die Verantwortlichen des Bürgervereins sind dort in der Regel einmal im Monat anzutreffen. Es werden Neuigkeiten aus dem und über den Stadtteil ausgetauscht und Kontakte geknüpft.
Sein Aufblühen (2013 bis 2001)
Mit dem Bund-Länder-Förderprogramm “Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf — Die soziale Stadt” werden von 2003 bis 2013 in die Entwicklung und Verbesserung der Wohnsituation auf dem Fasanenhof 6,9 Mio EUR Fördermitttel investiert. Im Rahmen dieses Projekts werden unter anderem die Umgestaltung des Europaplatzes, die Verbesserung der Verkehrssituation, der Bau von Spielplätzen und schließlich der Stadtbahnanschluss der Linie U6 unter Beteiligung der Bewohner:inen geplant und umgesetzt.
Umgestaltung des Europaplatzes
Zum 01. März 2013 ziehen die ersten Bewohner:innen in die 269 neu erstellten Wohnungen auf dem Europaplatz. Kurze Zeit später eröffnet auch der Lebensmittel‑, der Drogeriemarkt und die Bäckerei in der kleinen Mall.
2011: Auf dem Fasanenhof leben etwa 6.600 Menschen.
Mai 2011: Einweihung des Backhauses beim Kinder- und Jugendhaus. Der Bürgerverein beheizt das Backhaus vier bis sechsmal im Jahr und bietet zusammen mit dem Team des Kinder- und Jugendhauses Selbstgebackenes. Den Fasanenhofer:innen steht das Backhaus an diesen Tagen für das Brotbacken zur Verfügung.
11. Dezember 2010: Die erste Straßenbahn der Linie U6 fährt erreicht den Fasanenhof. Die Linie führt unter der B27 durch bis zur Endstation im Gewerbegebiet Fasanenhof Ost: Schelmenwasen.
Juli 2008: Der Bürgerverein organisiert einen Wochenmakt im Bonhoefferweg mit angeschlossenem Marktcafé, in den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde. Das Angebot wird 2018 eingestellt. Nachdem am Europaplatz ein Lebensmittelmarkt eröffnet hat, ist der Markt für die Beschicker:innen nicht mehr auskömmlich.
2007: Die neuapostolische Kirche Süddeutschland eröffnet in der Fasanenhofstraße das “Forum Fasanenhof” als Begegnungsstätte.
2007: Der Bürgerverein veranstaltet das 1. Stadtteilfest, das — mit Ausnahme in den Pandemiejahren — seitdem jährlich jeweils am 2. Juliwochenende stattfindet.
20. März 2007: Gründung des Bürgervereins Fasanenhof — Hier leben wir e.V. Ziel des Bürgervereins ist es die Zukunft des Stadtteils mit zu gestalten, den Stadtteil zu verschönern und die Lebensqualität der Bewohner:innen zu verbessern. Der Verein ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Bei der Gründungsveranstaltung tragen sich 248 Menschen als Mitglieder ein. Zum ersten Vorsitzenden wird Günther Joachimsthaler gewählt.
Mai 2005: Einrichtung eines Bürgertreffs in den ehemaligen Räumen des Hotels “Panorama” im 8. OG der Wohnanlage Fasenenhof, Laubeweg 1. Nach dem Neubau des Europaplatzes zieht der Bürgertreff im Jahr 2015 dorthin.
2001: Vereinsgründung Fasanerie Fasanenhof e.V. Die ersten Fasane ziehen im Jahr 2011 in ein neu gebautes Gehege, bei der Stadtgärtnerei am “Wäldle”- Spielplatz.
Seine erste Einwohnergeneration (2000 bis 1969)
1989: Im Stadtteil leben nur noch 6.592 Einwohner:innen. Die Alterstruktur ändert sich mit dem Auszug der ersten Kindergeneration.
1989: Unterhalb der Körschtalbrücke im Körschtal entsteht die Kleingartenanlage der Gartenfreunde Fasanenhof e.V.
1977: Im November nimmt die Wohnanlage Fasanenhof im Laubeweg 1 als überregionales Modellzentrum der Eingliederung von Menschen mit Körperbehinderung, insbesondere Rollstuhlfaherer:innen in das soziale Leben, ihren Betrieb auf.
1975: Das Kinder- und Jugendhaus in der Fasanehofstraße 171 eine Einrichtung der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft öffnet seine Türen.
13. Januar 1970: Erstes Konzert des Ökumenischen Ulrichschor
Seine Entstehung als Wohngebiet (1968 bis 1959)
1968: Der ersten Bauabschnitt der Großsiedlung Fasanenhof mit etwa 3.200 Wohnungen ist vollendet.
19. März 1967: Einweihung der evangelischen Bonhoeffer-Kirche. Seit 1961 feierte die evangelische Kirchengemeinde Gottesdienste zunächst im Schulpavillion und dann in einem Montagehaus.
04. Dezember 1966: Weihe der katholischen Kirche St. Ulrich. Seit 1961 feierte die katholische Gemeinde Gottesdienste in einer als Provisorium errichteten St. Ulrich-Kapelle.
Mitte 1966: erreicht die Einwohnerzahl des Fasanenhofs ihren bisherigen Höchststand von fast 10.000 Menschen, 34% davon sind unter 15 Jahre alt.
1965: Gründung des 1. Sportverein Fasanenhof 1965 e.V. zunächst als Fußballverein, später kommen die Abteilungen Tischtennis und Bogenschießen hinzu.
1965: Gründung der Schachgemeinschaft Fasanenhof e.V.
1961/1962: Eröffnung der Fasanenhofschule mit Grund — und Hauptschule. Aufgrund der hohen Schüler:innenzahl sind zwei Standorte notwendig. Die Schulpavillions am Ehrlichweg werden 2011 aufgegeben. Seit 2013 werden in der Fasanenhofschule nur noch die Klassen 1 bis 4 unterrichtet.
1961: Die ersten Menschen der “Fasanenhofer Neuzeit” ziehen auf den Fasanenhof. Zu dieser Zeit sind die drei 20-stöckigen Hochhäuser noch nicht errichtet. Diese werden erst später bezogen: Salute (1963), Fasan I (1964) und Fasan II (1965)
1960: Bau einer Verbindungsstraße zwischen Möhringen und Fasanenhof
1959: Bebauungsplanbeschluss für die Siedlung Fasanenhof für ca. 10.000 Einwohner
Seine Anfänge (1959 bis 1730)
1942: Eingemeindung des Gebiets Fasanenhofs nach Stuttgart.
1940: Die Stadt Stuttgart erwirbt das Areal des Fasanenhofs von der Hofkammer des Hauses Württemberg als künftiges Siedlungsgebiet. Stuttgarts Oberbürgermeister Strölin sieht nach Kriegsende erhöhten Bedarf an Wohnraum und lässt Bebauungspläne erstellen.
1939/1940: Versuch der SA-Gruppe (Sturmabteilung) eine Siedlung zu errichten. Geplant ist billiger Wohnraum für alte SA-Kämpfer und SS-Angehörige.
1936: Bau der Reichsautobahn, der heutigen A8. Die neue Straße trennt die Gemarkungen Leinfelden-Echterdingen und Stuttgart
Um 1930 gibt es erste Pläne zur Bebauung des Fasanenhofs von der Stuttgarter Stadtverwaltung.
1928: Die Domäne wird in Pacht von einer Zuckerfabrik aus Stuttgart-Münster (spätere Südzucker AG) übernommen, die auf den Feldern Zuckerrüben anbauen lässt.
1854: Verkauf an die königliche Hofkammer für 27.675 Gulden und nach Echterdingen eingemeindet.
1833: Es wohnen drei Personen auf dem Fasanenhof.
1805: Förster Hammer kauft die Domäne für 15.000 Gulden. Der Besitz wird in ein landwirtschaftliches Gut umgewandelt. Das Areal wird abgeholzt, Äcker und Weiden angelegt, später kommen Vieh und eine Käserei hinzu.
1799: Der Fasanenhof geht in Privatbesitz an den Kanzleiadvokaten Karl Ludwig Heigelin über.
1796 lässt Dorothee Sophie, die Gemahlin von Carl Eugens Bruder Friedrich Eugen einen Park mit einem künstlichen See und zwei Inseln anlegen. (Im „alten“ Park kann man heute noch eine Vertiefung erkennen, die aus dieser Zeit stammen könnte.) Auf einer dieser Inseln steht eine Moschee, auf der anderen ein Tempel zu Ehren der Blumengöttin Flora. Nach dieser wird die Anlage „Floride“ genannt. In dieser Zeit entsteht auch ein 4‑km langer Weg von Hohenheim auf den Fasanenhof, das „Fasanensträßle“.
Herzog Carl Eugen und seine Gemahlin Franziska von Hohenheim vergrößern die ursprüngliche Anlage beträchtlich. 1783 lassen sie ein Lustschloss mit Gartenanlage im Mansarden-Stil erbauen: Ein einfaches zweistöckiges Wohnhaus – im Winter auch Unterkunft für Fasanen. Ab dieser Zeit wird die Gemarkung „Fasanenhof“ genannt.
Der Ursprung des Stadtteils geht zurück bis ins Jahr 1730 – urkundlich erwähnt mit der Errichtung einer Fasanerie durch Herzog Eberhard Ludwig v. Württemberg auf der einseitigen Gemarkung Kleinaichen.